Wir waren als Linke Stuttgart mit vielen Aktiven am 8. März auf der Straße. Foto: Die Linke

Bericht und Gedanken

Am 8. März auf die Straße: Für einen linken Feminismus für die 99%

Am 8.März waren wir mit vielen Menschen auf den Straßen Stuttgarts. Dabei treten wir als Linke für einen Feminismus ein, der die Probleme an ihrer Wurzel packt! Denn die Benachteiligung von Frauen* hat System!

Klimakrise, Kriege, Schuldenkrise, Notstand im Gesundheitswesen und der Aufstieg der Rechten und Rassisten. Wir leben in einer Zeit der sich überlappenden Krisen. Anstatt weiter die Symptome dieser zu bekämpfen, wollen wir ihre kapitalistischen Ursachen thematisieren. Die Linke steht für die Sache aller, die ausgebeutet, beherrscht und unterdrückt werden.

Unser Feminismus verteidigt die Rechte und Bedürfnisse der vielen!

Von armen Frauen und Frauen der Arbeiterinnenklasse, von rassifizierten und migrantischen Frauen, von queeren, non-binären und trans-Menschen. Und von Frauen, die man ermutigt, sich zur Mittelschicht zu zählen, obgleich das Kapital sie ausbeutet. Deswegen sprechen wir vom Feminismus für die 99%.

Vermögen ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. Die zwei reichsten Familien in Deutschland besitzen mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Und die Kluft zwischen Arm und Reich wächst rasant weiter. Was nützen uns da Frauenquoten für Vorstände von Dax-Unternehmen und weibliche Konzernchefinnen? Ausbeutung bleibt Ausbeutung, auch wenn sie von einer Frau angeführt wird. Stattdessen setzen wir auf Streiks für das Gemeinwohl, auf gewerkschaftliche Organisierung, die Aufwertung von Sorgearbeit und bessere Löhne für alle.

Foto: Die Linke Stuttgart

Aynur Karlikli (Listenplatz 4) ist aktiv beim Aktionsbündnis 8. März und steht konsequent ein für die Rechte von Frauen* – und das international! Foto: Die Line Stuttgart

Der Feminismus der 99% strebt nach tiefgreifendem gesellschaftlichen Wandel und sagt institutionellem Rassismus den Kampf an. Gesetze, die geschlechtsspezifische Gewalt unter Strafe stellen, sind nicht in unserem Interesse, wenn sie blind bleiben gegenüber dem strukturellen Sexismus und Rassismus der Strafjustizsysteme.

Unseren Chef oder Partner wegen sexuellen Übergriffen anzeigen zu können nützt uns nichts, wenn wir finanziell auf den Job angewiesen sind, uns bei Kündigung eine Abschiebung droht oder alle Frauenhäuser überbelegt sind.

Auch das Recht auf Abtreibung bleibt ein leeres Versprechen für jene, die weder die Mittel haben eine Abtreibung zu bezahlen noch das Zugticket zur nächsten Klinik.

Am 8. März, dem feministischen Kampftag, stehen wir Feminist*innen weltweit zusammen, weil wir nicht bereit sind, schlechtere Arbeitsbedingungen und Bezahlung hinzunehmen! Weil wir uns nicht mehr spalten lassen in gute und schlechte Mütter, in treue Partnerinnen und Sexobjekte. Lasst uns Banden bilden – für einen Feminismus für die 99%!

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