Unterstützte ab 3 Uhr nachts die Kolleg:innen der SSB: Linke-Aktiver Simon Hübner am Streikposten in Möhringen.

Pressemitteilung vom 31.01.2024

Streiks im Nahverkehr: Die Linke steht an der Seite der Beschäftigten

Am Montag, den 29.01.2024 hat die Gewerkschaft ver.di im Zuge der Tarifverhandlungen im Nahverkehr in ganz Deutschland zu Streiks aufgerufen, so auch in Stuttgart bei der SSB. Gemeinsam mit den Kolleg:nnen der SSB werden am Freitag auch Aktivist:innen und Fahrgäste dabei sein, die im Rahmen der Kampagne “Wir fahren zusammen” von Fridays for Future und ver.di für gute Arbeitsbedingungen und einen Ausbau des ÖPNV kämpfen. Als Linke Stuttgart haben wir die Kampagne in den letzten Monat aktiv unterstützt.
 
Die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr sind denkbar schlecht. Die hohe Arbeitsbelastung spiegelt sich im Krankenstand der Kolleg:innen und der Druck wächst: Bis 2030 werden bundesweit 100.000 Beschäftigte im Nahverkehr fehlen. So belastet auch in Stuttgart der Fachkräftemangel die Arbeit der SSB.
 
„Wir befinden uns beim Nahverkehr in einer Abwärtsspirale, weil immer mehr Fahrer:innen fehlen. Dadurch wird der Job immer stressiger, die Dienste länger und die Zeit für Pausen und Fahrgäste kürzer. Die Ausfälle werden immer mehr. Die Kolleg:innen sind täglich für die Fahrgäste im Einsatz, doch aktuell verteilt sich die Verantwortung auf viel zu wenige Schultern. So kann es nicht weitergehen“, erklärt Luigi Pantisano, Mitglied im Aufsichtsrat der SSB AG und Stadtrat für Die Linke Stuttgart.
 
„Der massive Personalmangel hat Konsequenzen, den alle zu spüren bekommen. Fahrtausfälle, überfüllte Busse und Linienstreichungen sind Alltag was auch die Schulwege betrifft. Die Beschäftigten der SSB streiken für gute Arbeitsbedingungen für ihre Kolleg:innen, die uns alle jeden Tag zur Schule, zur Arbeit oder zu Freund:innen bringen. Ohne sie bleiben Junge wie Alte, Menschen mit Kinderwagen oder Rollator und alle, die sich kein Auto leisten können, auf der Strecke”, ergänzt Manja Reinholdt, Pflegefachkraft und Kandidatin für Die Linke Stuttgart zur Kommunalwahl.
 
In den vergangenen Monaten wurde durch die Zusammenarbeit von Fridays for Future, ver.di und Kolleg*innen ein starkes Bündnis aufgebaut und Unterstützung für die Forderungen in der Stadtgesellschaft organisiert. 
 
“Dieser Streik ist auch ein Klimastreik, denn in Zeiten, in denen die Klimakrise eskaliert während die Ampelregierung das 1,5°C-Ziel aufgibt und das Klimaschutzgesetz aufweicht, ist für uns klar: Für eine zukunftsfähige Mobilität brauchen wir mehr Bus und Bahn und das kann nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen!”, so Elisabeth Kutterer, Aktivistin in der Kampagne „Wir fahren zusammen“ und Kandidatin für Die Linke Stuttgart zur Kommunalwahl.
 
“Gerade in Zeiten des erschreckenden Rechtsrucks ist für uns klar: Für eine solidarische Gesellschaft brauchen wir faire Arbeitsbedingungen und einen guten Nahverkehr, der alle mitnimmt. Wir lassen nicht länger zu, dass Busfahrer:innen keine Toiletten zur Verfügung gestellt werden, und dass Menschen mit geringem Einkommen nicht von A nach B kommen, während andere mit dem Privatjet um die Welt düsen.” so Stadtrat Luigi Pantisano.
 
Wir werden als Linke ab 3:00 Uhr am Streikposten Möhringen vor Ort sein, und für Fragen zur Verfügung stehen.